Narrenzeit
Lautes Lachen,
Eines Narren,
Sollte Wachen,
Sorgen machen.
November 2024
Entfremdung
Sieht man doch zuweilen,
Hier und dort reißt ein Band,
Erdenkinder eilen,
Sie lösen Mutter´s Hand.
Der Neugeist wird teilen,
Was als Einheit entstand,
Einsicht sollte heilen,
Was Fehler längst entsand.
November 2024
Candide
„Es ist die beste aller möglichen Welten“,
Dieses nun Magister Pangloss Weisheit lehrte,
Der herzensgute Candide ließ das gelten,
Bis erlebtes erste Zweifel stetig nährte,
Das Weltgeschehen begann ihn zu erhellen,
„Allein müssen wir unsern Garten bestellen “.
Der Mensch
oder
Der Optimismus
„Krönung der Schöpfung“ und „Gottes Ebenbild“,
Der Mensch weiss sich allem überlegen,
Denkt sein Wesen klug und von Grund auf mild,
Selbstvertrauen trifft höchsten Segen.
Seine klare Weitsicht lässt erblühen,
Flora, Fauna und das Zukunftsglück,
Die „Krönung“ schafft Wunder durch Bemühen,
Das Paradies gedeiht Stück für Stück.
(Satire, frei nach Voltaire)
Oktober 2024
Yin - Yang
Hier und Dort und doch Überall,
Ist Werden und auch Vergehen,
Ist Erblühen und Zerfall,
Ist ein Kreislauf vorwärts drehen.
September 2024
Frau Heide
Ich freute mich sie zu sehen,
Frau Heide aus meinen Kindertagen,
Begann nun schneller zu gehen,
Um ihr wieder neu Hallo zu sagen.
Und da raubte sie den Atem mir,
Duftend ihr grünes, wildes Sommerkleid,
Sonne schien auf summende Zier,
Der Himmel schmeichelte ihr weit und breit.
Ein frisches Bild entstand jetzt hier,
Für dieses Treffen war ich längst bereit,
Mein Herz und Seele dankten ihr,
Wusste es ist Begegnung nur auf Zeit.
August 2024
Hand in Hand
Deine kleine Hand führend festzuhalten,
War mir Freude und ja, auch ein Sinn zugleich,
Musste dafür mein Leben neu gestalten,
Es wurde farben- und manchmal sorgenreich.
Nun löst sich deine junge Hand aus meiner,
Beginnst die Wege tastend selbst zu gehen,
Der Abstand wird größer, die Hilfe kleiner,
Aber im Hintergrund werde ich noch stehen.
April 2024
TV
Ich schalte die Nachrichten ein,
Mir wird es furchtbar heiß ums Herz,
Was ist da los? Wie kann das sein?
Warum schreien Kinder vor Schmerz?
Wie in vergangenen Tagen,
Dieses endlos, blutige Spiel,
Freund, Feind sind nur Standpunkt Fragen,
Gehen vorwärts mit altem Ziel.
März 2024
Herbstgedanken
…und Blatt für Blatt färbt sich das Haupt,
die Zeit verwandelt, gibt und raubt,
Pracht läutet letzte Stunden ein,
das Ende wird stets Anfang sein...
Oktober 2023
Berlin
Es waren lehrreiche, schöne Tage,
Sah sehr viel interessantes, keine Frage,
Ergötzte mich an Großstadt und Kultur,
Durchstreifte das Umland, die reizvolle Natur.
Bestaunte Meisterwerke, groß und klein,
Genoss Ideen auf Leinwand und geformten Stein,
Zog durch alte, auch moderne Gassen,
Und fand den Weg, Berlin in mein Herz zu lassen.
April 2023
Demokratie
Auch die Freiheit in unserem Leben,
Hatte leider einen hohen Preis,
Sehr viele mussten ihr Blut hergeben,
In dem dunklen Nazi-Stasi-Kreis.
Zu Recht helfen wir dem vorwärts Streben,
Vergessen nicht, führen den Beweis,
Das Menschen sich gegenseitig heben,
Inmitten des neuen Kriegsgeschreis.
Dezember 2022
Kunsthalle Bremen
Schlendernd fern all der bekannten Namen,
Fing ein kleines Bild mich ganz schnell ein,
Aus einem liebenden Geiste kamen,
Feinfühlige Fantastereien.
Eine Verehrung übernahm die Führung,
Traumhaft platzierte sich Strich für Strich,
Es sprachen feinste Zartheit und Rührung,
Und ja, dieses Werk fesselte mich.
Oktober 2022
Artensterben
(Flora, Fauna, Völker)
Des Nachts, wenn alles schläft und ruht,
Wandeln die Seelen still umher,
Sie flüstern, fern von Bös und Gut,:
„Bitte vergesst uns nimmer mehr.“
Februar 2022
In Reih und Glied
Ich allein bin der große Hüter,
Überlasst mir nur alles blind,
Ich sorge für das Wohl durch Güter,
Meinem Weltbild werdet Kind.
Ich unterdrücke die Gemüter,
Augen wachen gutgesinnt,
Vertraut nur mir Maschinen-Brüter,
Euren Ego übergebt dem Wind.
Selfies aus dem All
Pegel steigen, letzter Wald verbrennt,
Plastikströme kreisen still latent,
Mensch schlägt Mensch den klugen Kopfe ein,
Flucht um Flucht im schönsten Sonnenschein.
Dank Weitblick großer „Visionäre“,
Durchschneiden wir die Atmosphäre,
Verträumt ist man an den Sternen dran,
Und sieht sich das Elend schön von oben an.
Juli 2021
Aus der Ferne
Draußen rinnt der Regen über das Dach,
Müde liege ich im Grau allein,
Stetes Tropfen hält mich träumend wach,
Der Herzschlag und Takt stimmen überein.
Stille Landschaften ziehen vorüber,
Ein vertrautes Gesicht sieht mich an,
Vergangenes erblüht über und über,
Rote Lippen kommen dicht heran.
Flüsternd höre ich meinen Namen,
Lächelnde Augen blicken mich an,
Ein reizend Bildnis ohne Rahmen,
Grüßt mich im schönsten Farbenklang.
Februar 2021
Sturm
Vibrationen durchziehen die scheinbare Stille,
Schleichend gebiert ein erneuernder Wille,
Gestaute Kräfte pulsieren und steigen,
Es tanzt der Anfang und das Ende einen Reigen.
Unentwegt bildet der Drang einen machtvollen Schwung,
Heilig das Prinzip einer Selbstreinigung,
Stetig lauter ist ein Brausen zu hören,
Schlussendlich vermag der Sturm heilend zu zerstören.
Dezember 2020
Herbst
Verfärbte Blätter leise fallen,
Die letzte Pracht vor dem Verzicht,
Vogelrufe südlich verhallen,
Nebelschwaden im Morgenlicht.
Erdenduft durchdringt stille Wälder,
Perlenglanz in den Spinnweben,
Alles kehrt in sich, es wird kälter,
Zeit sich dem Schlaf hinzugeben.
Oktober 2020
Gebet auf Regen
Heiß die Sonne brennt,
Wilder Wind tut weh,
Neuer dürrer Trend,
Staub im Geistersee.
Flora leise fleht,
Fern das Blüten blüh`n,
Keine Wolke steht,
Alles scheint zu glüh`n.
April 2020
Lhasa de Sela
(* 27. September 1972; † 1. Januar 2010)
Wandernder, zarter Schmetterling,
Sanft flogst du auf und nieder.
Sangst bis die Sonne unterging,
Die traurig-schönsten Lieder,
Und in der späten, nächtlichen Ruh,
Hauchtest du mir deinen Namen zu.
Reflexion
Den Boxen entströmen Lieder,
Frühester Jugend dunkler Klang,
Und wie damals, immer wieder,
Versteh ich den ernsten Gesang.
Auch ich lief durch kalte Straßen,
Die alten Grauen, spürbar leer,
Wo Leute Hoffnung besaßen,
Aber Zukunftsängste noch viel mehr.
Sah die Firmen leise sterben,
Und Tränen in Vater´s Gesicht,
Menschen wandern, für sich werben,
Glück suchen und die Zuversicht.
Dezember 2019
S☼nne
Wahres Wunder, unermessliches ahnen,
Befreite Wesen, selige Wonne,
Nichts und auch des niemandem Untertanen,
Als eben nur der regierenden Sonne.
November 2019
Das Spiel von heute
Der Wahnsinn, er bittet zur nächsten Runde,
Und es fühlt sich falsch an, Stunde um Stunde,
Kalt wie leer, Gesichter kommen und gehen,
Verstaubtes Denken, Uhrenzeiger stehen,
Viel reden, Echos können nichts Neues sagen,
Blutiger Himmel, wie in alten Tagen,
Traurig aber real, leider kein böser Scherz,
Zahlen und kalte Logik, aus Stein das Herz,
Ist so ermüdend, jeder jagt nach Beute,
Menschlein spielt, das Spiel von gestern und heute.
Die Anzeige
Fassungslos erfuhren wir von deinem stillen
Gehen,
Und brauchten etwas Zeit um dies wirklich zu
verstehen,
Unvergessen die Gespräche über das
Kunstgeschehen,
Die wir fortführen werden, wenn wir uns
wiedersehen.
September 2019
Sternenreiter
(Drei chinesische Klassiker)
Ernst, verrückt, und heiter,
Sind erste Sprossen einer Leiter
Gen Himmel, und weiter,
Hört das Lachen der Sternenreiter.
Juni 2019
Hamburger Kunsthalle
Nah der Alster trotzig steht,
Ein großes, altes Haus,
Um dieses sich lärmend dreht,
Der Mensch, sich selbst voraus.
Wie die Muschel schützend birgt,
Tief innen ihren Schatz,
Bewahrt dieses Haus und wirkt,
Als Spiegel Sammelplatz.
Mai 2019
Geplatzte Dorfidylle
Die Mittagssonne scheint,
Auf den Dächern träumen Spatzen,
Das Hier und Jetzt vereint,
In den Straßen schlendern Katzen.
Vom Stall am Dorfes Rand,
Erklingt lustvoll lautes Schmatzen,
Es frisst ohne Anstand,
Ein Schwein sich voll bis zum platzen.
Bei Gott man glaubt es nicht,
Da schneidet die Sau doch Fratzen,
Augen rollen ins Licht,
Fällt um und wird wohl ewig ratzen.
:-o
April 2019
Zu Böcklin´s Meisterwerken
(Auswahl)
Mehr als Bilder für die nackte Wand,
Schuf Herr Böcklin aus dem Alpenland.
Der Maler einen alten Schlüssel fand,
Mit dem er Wissen auf Leinwand band.
Heiter, gelassen, müßig schweifend,
Natur im Selbstgespräch, wie Herz ergreifend,
Sieh den FAUN, EINER AMSEL ZUPFEIFEND.
(1863, 1865)
Testosteron Gerangel im Wolkendampf,
Ein ewig zäh geführter Dauerkrampf,
Bildhaft im KENTAURENKAMPF.
(1873, 1878)
Mit Sehnsucht schweift sein Blick ins Weite,
Das Weib liegt lustvoll-allein an seiner Seite,
So vereint sind TRITON UND NEREIDE.
(1874, 1875)
Weder laute Totenklage, noch leises Gewinsel,
Nur entrückte Stille, …... aus dunklem Pinsel,
Die Erfahrung malte DIE TOTENINSEL.
(1880, 1883, 1884, 1886)
Im Wäldchen, zwischen alten Bäumen ein Stein,
Da wird verehrt, gedacht, geopfert im Feuerschein,
Vieler Völker besonderer Ort, DER HEILIGE HAIN.
(1882, 1886)
Beim Wahnsinns Ritt ins Menschennest,
Erschreckt der Tod mit einem Leidensfest,
Seine Freuden heißen: DER KRIEG, DIE PEST.
(1896,1898)
„Ein Freund von mir, Maler von seltener Begabung und intelligenter Mann, sagte mir neulich, dass er in Böcklin zu viel Wagnerismus
vorfinde.
Damit ist das Missverständnis komplett. Ein Missverständnis, ihn als verfehlten Meister zu betrachten, weil er eine außergewöhnliche Fertigkeit besaß, allmählich entstanden und entwickelt auf dem
Grund eines vertieften Studiums sowohl der Natur wie auch der alten Malerei – ein Studium, betrieben mit Methode und der Geduld des Philosophen, mit Liebe und dem Scharfblick des Dichters. Im
Gegensatz zur gesamten modernen Malerei, die auf der Spontaneität beruht und Methode sowie handwerkliches Können vernachlässigt, ist die Malerei Böcklins das Ergebnis ständigen
Ausfeilens.“
Giorgio de Chirico – aus „Arnold Böcklin“ (1920)
Bittere Ironie
Gespaltetes Atom und des Mondes Kruste,
Der Mensch, der vieles lernte, doch nichts wusste,
Formt Tier, Pflanzen, wie er`s vermag,
Gestaltet die Welt, Tag um Tag.
Und neben dem Gewinn- und „Fortschritts“-wahn,
Arbeitet die Natur am Abrissplan.
Dezember 2018
֍
Unendlich kreisen die Winde,
Verloren jedes haltlose Ding,
Im Zentrum sieht nur der Blinde,
Wunder Chaos am äußeren Ring.
November 2018
Köln
Azur gerahmter Empfang am Rhein,
In einer jung gebliebenen Stadt,
Gebaut auf alten Römerstein.
Ein Ort der Großes zu zeigen hat,
Wie manch Kunstwerk im Farbenspiel,
Oder Meißel geformtes Blütenblatt.
Und wie im kreativen Stil,
Ging es auch auf Markt und Gassen drein,
Alles folgte dem Drang und Ziel.
Oktober 2018
Wenn Engel fallen
Schwer wird einem ums Herz,
Wenn Engel plötzlich haltlos fallen,
Tränen rinnen im Schmerz,
Sobald ihre Stimmen verhallen.
September 2018
Das Gastmahl
Mein Tisch ist reich gedeckt,
Leider bleiben mir die Gäste aus,
Hat man sich nur versteckt,
Oder kommen sie bloß später zum Haus?
Kein Gesumm, kein Gebrumm,
Von den Besuchern nichts zu sehen,
Ängste schwirren herum,
Ist ihnen was ernstes geschehen?
August 2018
Mein Seelenbild
Da nahm ich ein klein Büchlein,
Gedankenlos in die Hand,
Und fand jäh das Wesen Mein,
In Versen geschrieben stand.
Wie mir schon oft geschehen,
So auch sein „Bekenntnis“ hier,
Des Dichters Zeilen stehen,
Wie mein Seelenbild vor mir.
März 2018
WER
Wer erkennt das Wunderbare,
Die innen-außen-gleiche Kunde?
Wer vernimmt das All, das klare,
In seinem Ich zu jeder Stunde?
Wer bringt im Leben zeitig früh,
Die Verschmelzung der Pole fertig?
Wer lebt die schwerelose Müh,
Die verborgen allgegenwärtig?
Doch wer nur vermag verstehen,
Was diese Zeilen sagen, sehen?
Februar 2018
Bury My Heart at Wounded Knee
(Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses)
Dies nun ist ein amerikanisches Buch,
Was doch sehr berührt und mehr schockiert,
Wahrheiten heben ein verbergend Tuch,
In dem es aufklärt und demaskiert,
Berichtet vom indigenen Völkerschmerz,
Dem Heimatkampf, von großen Mut und viel Herz.
Black Hills
Hoch über dem mythischen Ursprungsort,
Der vergessenen Völker alten Welt,
Unter neuerer Zeiten groß Himmelszelt,
Schwebt ferner ein gebrochenes Wort.
Dort wo die Habsucht gar viel entweiht,
In den missbrauchten schwarzgrünen Bergen,
Wo Schändung thront in boshaften Werken,
Sitzt ihr großer Geist der Kraft entleiht.
Sakraler Bau
Staubkorn groß, ist mein sakraler Bau,
Baumeister weder Mann, noch eine Frau,
Innen brennt Feuer, außen liegt Tau,
Moosgrün der Boden, die Decke ist blau.
Lichtdurchflutet, Fenster keine zwei,
Lebende Säulen, aus Kronen Geschrei,
Gäste staunen, kommen kurz vorbei,
Wandelgang ohne Wände, Alles Frei.
Dezember 2017
Herbsttage
Wo im Sommer die schönste Blüte war,
Folgt dieser Tage der glatte Schnitt,
An gestutzten Blumen und Gräserhaar,
Schwingt nun spürbar sanft die Wehmut mit.
Zu schnell vergangen ist das Gartenjahr,
Es wird kalt und dunkel, Schritt um Schritt,
Doch das kommende Frühjahr zeigt uns klar,
Neues sprießt, wo Altes zurücktritt.
Oktober 2017
Gestern Abend
Verkroch mich in mein Schneckenhaus,
Und ließ das Welttheater, Theater sein,
Hörte und sah nicht mehr hinaus,
Wollte nur noch Ruh, ich war allein.
Ich tat Musik und Kerzen an,
Verdunkelte den restlichen Raum,
Der Wein, der durch die Kehle rann,
Verstärkte Lieder, ich war im Traum.
In Fängen der Melodien,
Und der Töne süßen, schweren Klang,
Hielt mich Frau Melancholien,
In den Armen, schöne Stunden lang.
September 2017
Der Stieglitz
Heute Morgen,
Beim unbekümmerten spazieren gehen,
Flog ein kleiner, bunter Vogel nah zu mir.
Mit einer Klage, ich versuchte zu verstehen,
Sang er mahnend vom Jetzt und Hier.
Wenig müde tönte er: „stiglit, stiglit, stiglit“,
Es klang nach: „Landschaft, Garten, alles hier,
Ist künstlich und totgepflegt, igit, igit, igit“.
Erschrocken sah ich mich nun ringsumher,
Fürwahr, der kleine Kerl hatte da wohl recht.
Kein blühend Wildkraut, alte Obstwiesen Rasen leer,
Ja, für einen Distel Freund war die Zeit sehr schlecht.
Dichterischer Gedanken-Gang
Im alten China gab es einen Brauch,
Der hatte Stil, ich versuche es auch.
Gedanken kleiden in ein gereimtes Gewand,
Wie man sie am „Kalten Berg“ auf Felsen fand.
Selbst auf nackter Hauswand standen Zeichen, Worte,
Der verrückte Hanshan beschrieb viele Orte.
Dienen werden mir die modernen Seiten,
Natürlich wohl wissend, nichts wird ewig bleiben.
So beginne ich ein neues Gedicht,
Was noch schlummert, kommt jetzt langsam ans Licht.
April 2017
Also sprach das Schaf
(Lehrgedicht)
Sieh dir doch mal unseren Schäfer an,
Wie er behüten und versorgen kann,
Allen geht es gut, wir sind recht gesund,
Unser Bauch ist voll und die Weide bunt.
Sieh doch seine Art die Herde führen,
Leicht lässt er uns Glück und Freude spüren,
Jeder kann sich entfalten, niemand friert,
Alle haben genug und keiner giert.
Sieh unserem Schäfer zu und lerne,
Mach es wie er und dir folgt man gerne,
Unsere Nachbarschaft, die schätzt ihn sehr,
Er besitzt Weisheit und Herz noch viel mehr.
Die Schlangengrube
Wahrlich, zuweilen kommt es mir doch so vor,
Als lebte ich in einer Grube voller Schlangen.
Dann schaue ich suchend zum Himmel empor,
Und versuch auf des Phönix Rücken zu gelangen.
März 2016
Lasst uns tanzen
(oder: Kleine Utopie)
Das Leben führen des Tanzes gleich,
Wäre höchste Freude, gar edles Ziel,
Leicht bewegen auf dem Erdenreich,
Rhythmisch schwingen, gemeinsam lachen viel.
Der Lebenstanz je nach Art gewählt,
Birgt Daseinskraft und hält den Geist recht jung,
Allein, zusammen, glücklich sein zählt,
Lasst uns tanzen, mit Kinderherzen Schwung.
Weltgedanken
Des Menschens zerstörerische Energie,
verwandelt Garden Edens Pracht,
in eine graue, karge Monotonie.
Aber der Mutter Erde größter Schatz,
ist bunt und lässt sich (be)nennen in einem Satz!
- Die Lebensvielfalt in ihrer natürlichen Harmonie,
ist das wahre Wunder, ist himmlische Sinfonie. -
Erkennen und Bewahren, der geschenkten Melodien,
mit allumfassender Liebe und dankend,
das ist der Sinn der Religionen und Philosophien.
Das Welttheater
Kreisend, vom Mond bekleidend, zieht das bunte Treiben stets umher,
Ein ewig wandern, niemals rastend, im unendlich schwarzen Meer.
Ein Wunderlicht, hell erleuchtend, gibt nur eine halbe Bühne frei,
Unzählige Akteure, Stücke spielend, kommen für Augenblicke herbei.
Gelebte Rollen, Natur oder Schicksal folgend, werden bestens dargebracht,
Akt für Akt, unaufhörlich handelnd, von Liebe, Tod, Gier und Macht.
Und so wandert das Theater,
bis in alle Tage, immer weiter, immer fort,
… aber wer weiß ...
vielleicht fällt doch der Vorhang eines Tages,
und gesucht wird ein neuer Schauspielort.
Amphibolische Zeilen
Mystischer Ruf, Jahr um Jahr,
suche ich dich,
Gut verborgen, hier und dort,
das fühle ich,
Scheues Wesen, dann und wann,
begrüßt man sich,
Schwarz-weiße Schönheit, mal um mal,
besuchst du mich.
道
Unantastbar in dir und jedem Ding,
Gut verborgen im vergänglichem Ring,
Da liegt weit und offen im stillen Chor,
Der wahre Frieden, das geheime Tor.
April 2014
Magst du das auch?
Magst du das auch…
wenn der Wind sanft die Gräser wiegt,
und der Sommer über die Kälte siegt,
wenn die Vögel dir ein Liedchen senden,
und die warmen Tage niemals enden,
wenn die Wellen am Strande leise rauschen,
und die Sonne am Abend ihre Farbe wird tauschen,
wenn die Wolken leise am Himmel zieh`n,
und die Kinder vor rufenden Müttern flieh`n,
wenn die Blumen ihren Duft versprühen,
und ihre bunten Farben in der Sonne glühen,
wenn der laue Sommerregen fällt und kühlt,
und er den Staub von den Blättern spült,
wenn der Wein im Blut zu rauschen beginnt,
und gurgelnd das Bächlein im Feld verrinnt,
wenn am Himmel einsam ein Vogel seine Runden dreht,
und auf Erden nach etwas Essbaren spät,
wenn die Frauen in bunten Kleidern tanzend spazieren,
und die Männer nach ihren Blicken sehnsuchtsvoll gieren,
wenn die Kinder eisverschmiert lachen,
und die Menschen vergessen, ihre tausend„ wichtigen“ Sachen,
wenn das Leben leicht ist, wie in Asiens alten Brauch,
und so frag ich dich nochmals, magst du das auch?
August 2013